Der freistehende Tabernakel trägt als Hauptmotiv auf der Rückseite eine Darstellung des Gnadenstuhls:
Jesus, gezeichnet von der durchlittenen Passion, ist zurückgekehrt in den Schoß des Vaters. Der barmherzige Vater nach Lukas 15 scheint auf hinter diesem Gottesbild.
Begegnungen mit dem Auferstandenen zeigen die Rundbogenfelder rechts und links:
Maria von Magdala – in der Morgenfrühe auf der Suche nach Jesus – darf den Auferstandenen nicht festhalten, aber wird seine erste Botin für die Apostel.
Thomas – nach Zweifel und Abwesenheit – hört die Worte:
Leg deine Hand in meine Seite.
Nächte
Das ist das Gute
bei jeder Nacht: der Tag kommt.
Das ist das Gute
im kalten Winter: es wird Frühling.
Das ist das Gute,
wenn die Schwalben ziehen: sie kommen wieder.
Solange die Erde steht,
folgt Saat und Ernte, Kälte und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht:
Das hat dein Treue-Wort einst
nach der vernichtenden Flut
dem Menschen verbürgt.
Aber es gibt Nächte, Herr, die stehen
nicht im Kalender mit Anfang und Ende verzeichnet,
Nächte: schwarz, drohend, endlos, ohne Grenze. . .
Nächte der Todesnot,
Nächte, vom Schmerz durchstochen,
Nächte, von Angst gewürgt,
Nächte, von Hass und Abscheu geschüttelt,
Nächte mit leeren Augenhöhlen
sinnlosen Dunkels.
Gott, gilt auch für diese
grenzenlosen Nächte dein
Treue-Wort, du
Erlöser Israels?
Ich warte, Herr.
Noch lasse ich dich nicht.
Sr. Maria Benedikta Ströle OSB