Die drei großen Apsisfenster bestehen aus Onyxscheiben. Das Material ist 6 mm dünn geschnitten und mit Bleiruten gefasst. Die Entscheidung für diese „Verglasung“ war 1985 ein Wagnis – mit optimalem Ausgang! Die Wirkung der Onyxfenster ist bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen sehr harmonisch und wohltuend für den Raum.
Der Entwurf von Elmar Hillebrand nutz die Maserung des Steins zu einem ornamentalen Spiel der drei Onyxsorten, die teils mit dem Lager, teils dagegen geschnitten sind. Die natürliche Schönheit des Materials und seine Transparenz, die alle Nuancen des Lichts von außen nach innen vermittelt, sind zu jeder Tageszeit faszinierend.
Nächte
Das ist das Gute
bei jeder Nacht: der Tag kommt.
Das ist das Gute
im kalten Winter: es wird Frühling.
Das ist das Gute,
wenn die Schwalben ziehen: sie kommen wieder.
Solange die Erde steht,
folgt Saat und Ernte, Kälte und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht:
Das hat dein Treue-Wort einst
nach der vernichtenden Flut
dem Menschen verbürgt.
Aber es gibt Nächte, Herr, die stehen
nicht im Kalender mit Anfang und Ende verzeichnet,
Nächte: schwarz, drohend, endlos, ohne Grenze. . .
Nächte der Todesnot,
Nächte, vom Schmerz durchstochen,
Nächte, von Angst gewürgt,
Nächte, von Hass und Abscheu geschüttelt,
Nächte mit leeren Augenhöhlen
sinnlosen Dunkels.
Gott, gilt auch für diese
grenzenlosen Nächte dein
Treue-Wort, du
Erlöser Israels?
Ich warte, Herr.
Noch lasse ich dich nicht.
Sr. Maria Benedikta Ströle OSB