"Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?" Wenn du das hörst und antwortest: "Ich","(RB Prolog 15-16), dann laden wir Sie ein, unser Leben in Kellenried, das wir nach der Regel des Hl. Benedikt führen, kennenzulernen.
Erster Kontakt
Fühlen Sie sich angezogen vom geistlichen Leben? Möchten Sie Ihrem persönlichen Berufungsweg nachgehen? Spüren Sie eine tiefe Sehnsucht, Gott zu suchen und ihm in Ihrem Leben Raum zu geben? Oder haben Sie einfach erst einmal viele allgemeine Fragen? Dann können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen und uns einmal ganz unverbindlich für ein paar Stunden oder einige Tage in unserem Gastflügel besuchen. Gerne steht Ihnen auf Wunsch eine Schwester für Ihre Fragen zur Verfügung.
Weitere Schritte
Für die Prüfung, ob jemand wirklich die Berufung zu einem Leben als Benediktinerin hat, darf und soll sich jede Einzelne, aber auch die Gemeinschaft, genügend Zeit lassen. Gegenseitiges Kennenlernen und Erproben unseres monastischen Lebens geschieht in verschiedenen Schritten und Etappen, die in Begleitung einer Schwester, nach und nach gegangen werden.
Schon näher dran...
Wenn Sie nach mehreren Besuchen in unserem Kloster spüren, dass auf dem Weg der Entscheidung ein weiterer Schritt ansteht, besteht auf Einladung der Gemeinschaft die Möglichkeit zu einem dreiwöchigen Klausurgastaufenthalt. Während dieser Zeit leben Sie im Bereich der Klausur, beten und arbeiten mit den Schwestern und können das Leben und den Tagesablauf der Kommunität intensiver erleben.
Ja, das muss ich wagen...
Wächst die Anziehung und der konkrete Wunsch, ein Leben nach der Regel des Hl. Benedikt an diesem Ort zu führen, beginnt mit dem Eintritt die Zeit des Postulats. Nun sind Sie mittendrin und sammeln Erfahrungen für die nächste Entscheidung. Diese Phase dauert zwischen einem halben und einem ganzen Jahr.
Als Novizin das Ziel im Blick
Gegen Ende des Postulats zeigt sich meist deutlich für Sie und die klösterliche Gemeinschaft, wie der Weg weitergehen kann. Spüren Sie den tiefen Wunsch, in dieser Lebensform Gott zu suchen in enger Verbindung mit dieser konkreten Gemeinschaft, können Sie um die Aufnahme ins Noviziat bitten. Dieses beginnt mit der Einkleidung, bei der Sie das Ordenskleid und einen neuen Namen erhalten. Das zweijährige Noviziat ist eine Zeit intensiver Prüfung, in der eine tragfähige Entscheidung für die Ganzhingabe in der Profess wachsen kann.
Und schließlich das große JA
Möchten Sie im Kloster bleiben und diese Ganzhingabe leben, können Sie gegen Ende des Noviziats um Zulassung zur zeitlichen Profess bitten. In dieser ersten Profess versprechen Sie die benediktinischen Gelübde Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam. Die darauffolgende Zeit dienst der Bewährung unter der Bindung durch die Gelübde. Sie führt hin zur feierlichen Profess, dem Versprechen, sich für immer an Gott und unsere Gemeinschaft zu binden.
Elemente des klösterlichen Lebens
Zum alltäglichen Leben in der Vorbereitungszeit gehört die Teilnahme an den Gottesdiensten, Mitarbeit in einem oder mehreren der klösterlichen Arbeitsbereiche, Lesen und Meditieren der Hl. Schrift, regelmäßige Begleitgespräche mit der Novizenmeisterin, Teilnahme am Gemeinschaftsleben und am täglichen Noviziatsunterricht in den Fächern:
Einführung in die Hl. Schrift,
Einführung in die Regel des Hl. Benedikt,
Einführung in die Liturgie,
Geschichte des Mönchtums, des Ordens und des eigenen Hauses,
Ordensrecht anhand der Deklarationen für die Frauenklöster der Beuroner Kongregation,
Stimmbildung und das Erlernen des gregorianischen Chorals,
Erlernen oder Vertiefen der lateinischen Sprache (innerhalb der Notwendigkeiten unserer Liturgie und des Verständnisses der Benediktsregel)
All dies soll Ihnen helfen, sich immer mehr in diesem Leben und in Gott zu verwurzeln, den Sie bei der Profess bitten:
Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort,
und ich werde leben.
(Psalm 119,116)
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Wenn Sie weitere Fragen haben oder Kontakt zu uns aufnehmen möchten, wenden Sie sich gerne an Sr. Veronika Kiechle OSB.
Emailadresse: sr.veronika@abtei-kellenried.de / Telefonnummer: 07505/ 9566314
Nächte
Das ist das Gute
bei jeder Nacht: der Tag kommt.
Das ist das Gute
im kalten Winter: es wird Frühling.
Das ist das Gute,
wenn die Schwalben ziehen: sie kommen wieder.
Solange die Erde steht,
folgt Saat und Ernte, Kälte und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht:
Das hat dein Treue-Wort einst
nach der vernichtenden Flut
dem Menschen verbürgt.
Aber es gibt Nächte, Herr, die stehen
nicht im Kalender mit Anfang und Ende verzeichnet,
Nächte: schwarz, drohend, endlos, ohne Grenze. . .
Nächte der Todesnot,
Nächte, vom Schmerz durchstochen,
Nächte, von Angst gewürgt,
Nächte, von Hass und Abscheu geschüttelt,
Nächte mit leeren Augenhöhlen
sinnlosen Dunkels.
Gott, gilt auch für diese
grenzenlosen Nächte dein
Treue-Wort, du
Erlöser Israels?
Ich warte, Herr.
Noch lasse ich dich nicht.
Sr. Maria Benedikta Ströle OSB