Das Wappen der Abtei St. Erentraud Kellenried
Die verschiedenen Spuren der Gründungsgeschichte sind zu-sammengefaßt im Wappen der Abtei. Es ist dreigliedrig gestaltet: ein geteilter Schild, dessen untere Hälfte gespalten ist. Das obere Feld zeigt auf Blau zwei gekreuzte Schilfstengel und dazwischen einen sechsstrahligen goldenen Stern; unten links sind auf Schwarz drei goldene Kugeln zu sehen, rechts eine silberne Lilie auf Rot. Das schwarze Feld stammt aus dem Nonnberger Wappen, das rote aus dem von St. Gabriel. Der Epiphaniestern wird im Wappen der Erzabtei Beuron geführt, die Schilfstengel weisen hin auf den geographischen Ort der Neugründung.
Nonnberg (in Salzburg)
1890 Wiederbesiedlung von St. Hemma in Gurk (Kärnten); 1922 stimmte der Nonnberger Konvent zu, daß die Kommunität von St. Hemma nach Kellenried übersiedelte und als Neugründung in die Beuroner Kongregation eingegliedert wurde.
St. Gabriel (Steiermark)
Äbtissin Benedikta zu Schwarzenberg legte 1924 in Rom das Gesuch zur Errichtung des Klosters St. Erentraud vor und entsandte sechs Ordensfrauen ihres Konventes mit in die Neugründung.
Beuron
Erzabt Raphael Walzer übernahm die Gründung und den Bau des neuen Kloster in Kellenried für den Konvent von St. Hemma.
Kellenried
In einem Zinsrodel um 1300 wird der Ort erstmals als "Kelunriet" erwähnt; später findet sich die Schreibweise Kellenriedt. Der Ortsname geht vermutlich auf die Rodung (rieten=reuten) eines Kello zurück. Ried kann aber auch auf Moor und Schilf hinweisen. Das Gebiet ist sehr wasserreich, und auch das Kloster verfügt über einen eigenen Trinkwasserbrunnen.
Nachtherberge
Wir wünschen uns gegenseitig immer wieder einen guten Morgen und einen guten Abend, einen guten Tag und eine gute Nacht – das Zusammenleben selbst fremder Menschen wird dadurch freundlicher. Die verschiedenen Zeiten des Tages sollen unter einem guten Vorzeichen stehen. Aber heißt das nicht letztlich, dass Wir hoffen, Gott möge unsere Wünsche einlösen?
Das kirchliche Nachtgebet (die Komplet) entlässt die Beter am Ende des Tages mit dem Wunsch: „Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende gewähre uns der allmächtige Herr.“ Lateinisch steht da „finem perfectum“ – ein perfektes Ende also soll unser Tag haben. Damit ist auch das Ende unseres Lebens gemeint, aber nicht nur. Zuerst geht es mal um das Tagesende. Oft ist es gar nicht so einfach, überhaupt ein Ende zu finden; vieles bleibt täglich unerledigt, die Gedanken sind noch unruhig vom Vielerlei des Tages oder das interessanteste Programm wird erst am späten Abend gesendet… Aber einmal muss das Herz doch umschalten auf Ende und Ruhe. Die betende Kirche bietet dafür Worte aus Psalm 31 an in dem Antwortgesang, der Abend für Abend wiederholt wird: „Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben. Lass leuchten über mir dein Angesicht, hilf mir in deiner Güte. In deine Hände lege ich mein Leben. „Nelly Sachs nennt in einem Gedicht die Psalmen „Nachtherbergen für die Wegwunden“. Diese Herberge steht uns offen – Abend für Abend.
C. D.